Scharfschützengewehr Hessen a.n. 1845 Mustermodell
Konischer Rundlauf mit achteckiger Kammer, eingeschobene Visierung mit einer festen und einer weiteren Kimme. Spiegelblank mit vier tiefen, scharfen Zügen, bräunlich blau brünierte Oberfläche. Buntgehärtete, flache Schlossplatte signiert Greiss Frankfurt. Klappbare, gefederte Pistonsicherung. Hahn in typisch württemberger Form. Abzug mit fein einstellbarem, französischem Stecher. Abzugsbügel, Mittel- und Vorderring Messing, dazwischen eiserner Doppelring wie bei den französischen Gardegewehren. Feldmaß 17,0 mm, Zugmaß 18,4 mm. Länge 142,5 cm. Bis auf zwei minimale Druckstellen am Schaft nahezu unberührter Originalzustand. Sehr gute Funktion. Es handelt sich um ein äußerst seltenes hessisches Gewehr. Der Frankfurter Büchsenmacher Greiss unterzeichnete am 28.03.1846 einen Vertrag mit dem Linienmilitär über die Unterhaltung von 700 Perkussionsgewehren für 501 Gulden, 40 Groschen pro Jahr. Er war seit 1827 Mitglied der Frankfurter Stadtwehr. Er entwickelte wohl dieses Gewehr zum präzisen Schießen. Es wurde wohl aus Kostengründen nicht angenommen. Siehe Udo Vollmer „Deutsche Militärhandfeuerwaffen“ Heft 4, S. 98,99, Tafel 24 im Anhang, wo genau dieses Gewehr beschrieben wurde.
Artikel-Nr.: 13715
Kaliber: 18 mm (.72)
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